Antibiotika verseuchen Flüsse weltweit

Das Forscherteam hat nach Rückständen von 14 häufig verschriebenen Antibiotika in Flüssen aus 72 verschiedenen Ländern gesucht. In fast zwei Dritteln der Proben wurden Antibiotika gefunden.

Drei Arzneimittel stechen heraus

Gefährliche Verschmutzungsgrade wurden besonders häufig in Asien und Afrika gemessen. Den schlechtesten Wert ermittelten die Forschenden in einem Fluss in Bangladesch: Die Konzentration des Medikaments Metronidazole, das bei Infektionen mit Bakterien und Parasiten eingesetzt wird, überstieg den Sicherheitswert um das Dreihundertfache. Aber auch in Kenia, Ghana, Pakistan und Nigeria seien die gemessenen Rückstände alarmierend.

Der am meisten verbreitete Arzneistoff war Trimethoprim, das beispielsweise bei Blasenentzündungen verschrieben wird. Das Antibiotikum konnte in 43 Prozent der untersuchten Standorte nachgewiesen werden. Das Antibiotikum, das am häufigsten den Grenzwert überschritt, war Ciprofloxacin, das beispielsweise für bestimmte Infektionen der Atemwege oder des Genitaltraktes verwendet wird.

Gefahr der resistenten Keime

Erst im April warnten die UN vor der Gefahr der mikrobakteriellen Restistenz und sprachen von einer «globalen Krise». Laut Bericht kämen bereits heute rund 700’000 Menschen aufgrund arzneimittelresistenter Krankheiten zu Tode. Bis 2050 könnte sich diese Zahl auf zehn Millionen Todesfälle pro Jahr steigern, rechne man mit dem schlimmsten Szenario und falls nichts dagegen unternommen werde.

Auch Alistair Boxall sagt, es sei unbedingt notwendig, in passende Infrastrukturen für Abwasserreinigung zu investieren und bereits verunreinigte Flüsse zu säubern: «Das Problem zu lösen wird eine Mammutaufgabe.»

 

Quelle: https://www.srf.ch/article/17242869/amp

Phagen retteten meiner Tochter das Leben – Phagentherapie

Ein Cocktail von Phagen hat einem Teenager das Leben gerettet, der eine tödliche und scheinbar unbehandelbare Infektion hatte.

Isabelles Körper wurde von Bakterien angegriffen und ihr wurde eine Überlebenschance von weniger als 1% eingeräumt.

Die Ärzte des Great Ormond Street Hospital versuchten jedoch eine ungeprüfte Phagentherapie, bei der Viren zur Infektion und Abtötung von Bakterien eingesetzt werden.

Die Phagentherapie war ein voller Erfolg. Isabelle lernt jetzt Autofahren und studiert für ihr Abitur.

Experten sagten, der Fall sei enorm aufregend und zeige das Potenzial für die Behandlung anderer gefährlicher Infektionen mit Phagen.

 

Die ganze Story unter:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=it&tl=de&u=https%3A%2F%2Fwww.bbc.com%2Fnews%2Fhealth-48199915

Phagentherapie: Welche Faktoren bestimmen die Bioverfügbarkeit von Phagen?

Bakteriophagen sind keine vergessenen Viren mehr: Wissenschaftler und Praktiker wollen die Pharmakokinetik von Phagen bei Tieren und Menschen verstehen und Bakteriophagen als Therapeutika, Nanotransporter oder Mikrobiomkomponenten untersuchen. Diese Übersicht gibt einen umfassenden Überblick über die Faktoren, die die Zirkulation, die Penetration und die Clearance von Phagen bestimmen und die die Phagenanwendbarkeit für die Medizin bestimmen. Es verwendet experimentelle Daten, die von der Phagengemeinschaft bislang gesammelt wurden (PubMed 1924-2016, einschließlich nicht-englischer Berichte), und Elemente einer kritischen und systematischen Überprüfung kombiniert.

Diese Studie befasst sich mit der Fähigkeit des Phagen, über verschiedene Verabreichungswege in ein System einzudringen, wie (und ob) der Phage auf verschiedene Gewebe und Organe zugreifen kann und welche Mechanismen letztendlich den Verlauf der Phagenclearance bestimmen. Die systematische Übersichtsmethode wurde angewandt, um

(i) das Überleben der Phagen im Darm (Darmtransit) und

(ii) die Fähigkeit des Phagen, über viele Verabreichungswege in das Säugetiersystem einzudringen, zu analysieren.

Aspekte, die noch nicht durch eine ausreichende Anzahl von Berichten für die mathematische Analyse abgedeckt sind, sowie Mechanismen, die den Trends zugrunde liegen, werden in Form einer kritischen Überprüfung erörtert.

Trotz der außerordentlichen Vielfalt von Bakteriophagen und möglichen Phagenanwendungen zeigte die Analyse, dass Phagenmorphologie, Phagenspezifität, Phagendosis, Vorhandensein empfindlicher Bakterien oder die Merkmale behandelter Individuen (Alter, Taxonomie) die Bioverfügbarkeit von Phagen bei Tieren und Menschen beeinflussen können. Sobald Phagen erfolgreich in den Körper eindringen, erreichen sie die meisten Organe, einschließlich des Zentralnervensystems. Bakteriophagen werden hauptsächlich vom Immunsystem entfernt: Die angeborene Immunität entfernt Phagen auch dann, wenn sich bisher keine spezifische Reaktion auf Bakteriophagen entwickelt hat.

Mehr Infos unter der Quelle:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&tl=de&u=https%3A%2F%2Fonlinelibrary.wiley.com%2Fdoi%2Ffull%2F10.1002%2Fmed.21572

Killer-Bakterien: Zahl der Toten durch Antibiotika-Resistenz steigt

Sie haben so appetitliche Namen wie Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium, Streptococcus pneumoniac oder Acinetobacter spp.

Und sie sind moderne Killer, die immer mehr Menschen dahinraffen. Sie sind erfolgreich, weil sie resistent gegen Antibiotika sind.

Allein in der EU und den Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ist die Zahl der Toten, die auf Antibiotikaresistenz gegen die tödlichsten der Bakterien zurückzuführen sind, von 11.114 Toten im Jahr 2007 auf 27.249 Tote auf Grundlage von 10 mikrobakteriellen Erregern (zum Zwecke der Vergleichbarkeit mit 2007) bzw. 33.110 Tote auf Grundlage von 16 mikrobakteriellen Erregern im Jahr 2015 gestiegen. Dieses Ergebnis findet sich in einer neuen Untersuchung von Alessandro Cassini und 16 Ko-Autoren – ein wahres Autorenhappening.

Die Autoren haben auf Grundlage von Daten des Europäischen Projekts „EARS“ – European Antimicrobial Resistance Surveillance Network die Mortalität und die durch vorzeitigen Tod verlorenen Lebensjahre berechnet, die auf bestimmte Antibiotika resistente Bakterien zurückzuführen sind. Letzteres ist eine statistische Spielerei, die mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden ist, als dass man sie sinnvoll interpretieren könnte. Tote sind dagegen handfeste Leichname, weshalb wir uns auf die Ergebnisse der Autoren-Kolchose zum Thema Mortalität infolge von Resistenz gegen Antibiotika beziehen.

  • 671.689 Infektionen haben die Autoren für das Jahr 2015 berechnet.
  • 33.110 Infektionen nahmen einen tödlichen Verlauf.
  • Die Mortalitätsrate bei Infektion beträgt somit 4,9%.
  • 63,5% der Infektionen fanden in einem Krankenhaus oder einer anderen Institution, die eigentlich Gesundung zum Ziel hat, statt.
  • 72,4% der 33.110 Toten (23.976) erlagen in Krankenhäusern den Folgen einer Infektion, die sie sich erst im Krankenhaus geholt hatten.

Quelle: https://sciencefiles.org/2019/04/07/killer-bakterien-zahl-der-toten-durch-antibiotika-resistenz-steigt/