Sicherheit und Wirksamkeit eines Bakteriophagen-Cocktails in einem Sinusitis-vivo-Modell

Die Ziele dieser Studie waren die Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit eines Pseudomonas aeruginosa (PA) Phagencocktails in einem Schafmodell der Rhinosinusitis. Das Modell der Schaf-Rhinosinusitis wurde angepasst, um eine PA-Infektion in den Stirnhöhlen der Schafe zu simulieren. Um die Wirksamkeit zu beurteilen, erhielten die Schafe nach einer 7-tägigen Biofilmbildungsphase zweimal täglich für eine Woche eine Spülung mit dem Phagencocktrail bzw einer Kochsalzlösung. Die Biofilmquantifizierung auf der Stirnhöhlenschleimhaut wurde mit LIVE/DEAD BacLight Färbung durchgeführt.

Um die Sicherheit zu beurteilen, erhielten die eine zweite Kontrollgruppe von Schafen zweimal täglich für 3 Wochen eine Spülung mit dem Phagencocktail. Während der gesamten Behandlung wurden Blut- und Stuhlproben entnommen. Es wurden Gewebeproben von Stirnhöhle, Lunge, Herz, Leber, Milz und Nierengewebe entnommen und mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) untersucht.

Es konnte eine signifikante Reduktion des Biofilms bei den mit der Phagencocktail behandelten Schafen festgestellt werden. Die Phagen konnten noch 16h nach der Spülung in den Stirnhöhlen nachgewiesen werden.

Die zweite Kontrollgruppe der Schafe erhielt 3 Wochen lang eine Spülung mit dem Phagencocktail. Phage konnten im Stuhl konstant und in Blut- und Organproben sporadisch nachgewiesen werden. Bei der Untersuchung der Gewebeproben konnte keine Schädigung des Gewebes festgestellt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Phagencocktail in der Lage war, den Biofilm in der Stirnhöhle um 10^8-10^10 PFU/mL zu reduzieren.

Fonga SA, Drillinga AJ, Ooia ML et al. Safety and efficacy of a bacteriophage cocktail in an in vivo model of Pseudomonas aeruginosa sinusitis // Translational Research, Available online 19 December 2018 https://doi.org/10.1016/j.trsl.2018.12.002

Bakteriophagen bekämpfen mittelresistenten Bakterien im Abwasser

Bakteriophagen bekämpfen multiresistente Bakterien im Abwasser

Die Ausbreitung von Antibiotika-resistenten Bakterien ist eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Diese Bakterien gelangen in die Umwelt wenn das Abwasser die Kläranlage verlässt. Die zur Zeit verwendete Aufreinigungsschritte in der Kläranlage sind nicht in der Lage diese multiresistente Keime zu beseitigen.

Eine neue Studie zeigt, dass diese pathogenen Bakterien durch eine kombinierte Behandlung mit Sonnenlicht und Bakteriophagen, billig und schnell abgetötet werden können:

Quelle:

Al-Jassim N, Mantilla-Calderon D, Scarascia G, and Hong P-Y. Bacteriophages To Sensitize a Pathogenic New Delhi Metallo β-Lactamase-Positive Escherichia coli to Solar Disinfection // Environ. Sci. Technol., 2018, 52 (24): 14331-14341. DOI: 10.1021 / acs.est.8b04501

Antibiotika-Resistenz bis 2050 Todesursache Nummer eins

Der am Mittwoch in Nairobi veröffentlichte Bericht nannte dafür etliche Beispiele: Etwa würden bis 2050 voraussichtlich gegen Antibiotika resistente Infektionen weltweit die größte Todesursache sein. Um dies zu vermeiden, müssen demnach viel mehr Menschen Zugang zu günstigen Technologien zur Abwasserreinigung bekommen. Die Nutzung von Antibiotika müsse bei Menschen und in der Landwirtschaft viel stärker kontrolliert werden, hieß es.

Der GEO-6-Bericht ist nach eigenen Angaben die ausführlichste Umwelt-Studie der Vereinten Nationen der letzten fünf Jahren. Demnach arbeiteten 250 Wissenschafter und Experten aus mehr als 70 Ländern daran. Er wurde im Rahmen der fünftägigen UN-Umweltkonferenz veröffentlicht.

https://enb.iisd.org/unep/geo/6/